Vorrangig in den Zeiten des Büromitarbeiters, der täglich viele Stunden auf einem womöglich ergonomisch schlechten Stuhl sitzt, haben Rückenschmerzen Hochkonjunktur.

Rückenleiden jeglicher Art führen nicht nur zu starken Schmerzen, sondern jährlich auch zu großen Schäden an unserer Volkswirtschaft.

Wir geben dir in diesem Ratgeber einen hilfreichen Einblick in das Wie und Warum – und verraten dir auch, wie du bei starken Rückenschmerzen am besten vorgehen solltest.

Was sind Rückenschmerzen?

Der Volksmund bezeichnet den Rücken gerne als den gesamten hinteren Teil des Körpers. Nach dieser Definition würde er sich vom Hals bis hinab zum Gesäß erstrecken. Rückenbeschwerden beginnen für den Mediziner jedoch erst im Kreuz und damit in der Region unterhalb des Rippenbogens und bis hinab zum Gesäß.

Lokalisieren lassen sich die Rückenschmerzen im unteren Rücken dann in der Regel in einem von fünf Bereichen:

  • die Lendenwirbel,
  • die (meist recht gelenkigen) Verbindungen zwischen den Lendenwirbeln,
  • das Kreuzbein,
  • das Steißbein,
  • die Bandscheiben.

In dieser Region befinden sich sehr viele Sehnen, Bänder und Muskeln. Wenn du unter starken Rückenschmerzen in dem genannten Bereich leidest, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine (oder mehrere) der fünf Regionen betroffen ist. Klassifizieren lassen sich die Schmerzen grob anhand ihrer Intensität, der Dauer und der Region.

Leider handelt es sich jedoch um eine Art von Schmerz, der oftmals nur schwer in vollem Umfang lokalisierbar und damit auch nur schwierig komplett diagnostizierbar ist. Krankheiten oder organische Veränderungen beispielsweise sind nur selten Auslöser von Rückenleiden.

Die Schwere der Rückenleiden variiert beträchtlich: Einige Personen können mit ihrem (oftmals chronischen) Schmerz gut umgehen und spüren nur eine leichte oder gar keine Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens. Andere wiederum können sich schon morgens nur unter Mühen aus dem Bett begeben und ihren Beruf ab einem gewissen Schmerzgrad nicht mehr ausüben.

Woher kommt der Schmerz?

Ursachen für einen starken Rückenschmerz gibt es viele. Beispielsweise können eine Muskelverspannung sowie eine damit einhergehende Verhärtung der Muskulatur Beschwerden verursachen und die Bewegung einschränken. Ein Bandscheibenvorfall kann ebenfalls sehr starke Rückenbeschwerden hervorrufen – genauso wie Arthrose der Wirbelsäule oder ein plötzlich auftretender Hexenschuss.

im Rücken starke Schmerzen

Speziell bei Fragen können sehr tiefsitzende Rückenleiden auch auf eine Entzündung der Gebärmutter oder der Eierstöcke hindeuten. Wie du siehst, ist es nicht so einfach, einen Schmerz dieser Art nur einem einzigen Leiden zuzuschreiben. Bis auf wenige Ausnahmen (Männer mit Gebärmutterentzündungen werden natürlich nicht auftreten) sind immer vielerlei Ursachen möglich.

Rückenschmerzen und ihre Diagnose

Wie bereits erwähnt, ist es nicht trivial, ein Leiden des Rückens mit einer exakten Diagnose zu beurteilen. In der klassischen Diagnostik versuchen Mediziner, den Grad der Schmerzen im Rücken festzulegen, Erklärungen für das Auftreten generell zu finden und Faktoren zu analysieren, die solche Beschwerden begünstigen und langfristig auch zu einer Chronifizierung führen könnten.

Während der Anamnese erfasst der Arzt außerdem, ob der Schmerz im Rücken lokal begrenzt ist oder – was nicht selten der Fall ist – er auch in andere Körperregionen ausstrahlt.

Außerdem existieren viele Fragen, die sich der Betroffene stellen sollte, um die Diagnostik zu erleichtern:

  • Wann trat der Schmerz das erste Mal auf?
  • Welche Aktivitäten verschlimmern oder verbessern die Situation?
  • Wurden bereits andere Behandlungen versucht?
  • Ist ein geregelter Tagesablauf möglich oder nicht?
  • Entstehen durch die Rückenschmerzen vielleicht auch psychische Folgen?

Um die Bedeutung der Rückenleiden wissen Mediziner außerdem Bescheid, denn chronische Probleme haben praktisch immer eine wesentlich größere Auswirkung als die reinen Schmerzen – etwa Haltungsschäden, die langfristig Schwierigkeiten verursachen, oder psychische Belastungen.

Akute oder chronische Schmerzen?

Bei starken, plötzlich auftretenden Rückenschmerzen spricht man zuerst von akuten Beschwerden. Sie tauchen meist so plötzlich auf wie sie wieder verschwinden. Akute Probleme entstehen außerdem schnell – indem du vielleicht eine zu schwere Last trägst, unglücklich stürzt und so weiter. Oft entwickeln Betroffene jedoch die falschen Bewältigungsmuster, indem sie sich im Alltag zurücknehmen.

Zuerst mag das verständlich erscheinen: Wenn es wehtut, versuche ich, die betroffene Partie zu schonen.

Treten akute Schmerzen jedoch immer in demselben Bereich auf, also etwa am Rücken, ist es keine gute Idee, jene Körperregionen zu schonen. Beispielsweise verzichten viele Menschen dann darauf, Sport zu treiben. Einige nehmen auch nur noch stark vermindert an sozialen Aktivitäten teil. Daraus entwickeln sich jedoch zusätzliche Probleme.

stark anhaltende Schmerzen im Rücken

Denn: Eine mangelnde Bewegung oder die Vermeidung bestimmter Bewegungsabläufe führt dazu, dass

  • Muskeln geschwächt,
  • Gelenke unterfordert und
  • Bänder falsch belastet werden.

Es kommt zu unnatürlichen Fehlhaltungen, die Verspannungen hervorrufen – und damit auch erneut starke Rückenschmerzen verursachen können. In diese Gleichung noch nicht einberechnet sind die psychischen Folgen, die bei einem dauerhaften Fernbleiben eigentlich normaler Aktivitäten auftreten.

Wer sich aus dem Leben der Gesellschaft zurückzieht, begünstigt die Entwicklung von Angstzuständen und Depressionen. Selbst vermeintliche einfache Aufgaben werden plötzlich unlösbar – denn der Schmerz könnte wiederkommen, den es um jeden Preis zu vermeiden gilt.

Daher gilt bei starkem Rückenschmerz: Eine Schonung des Rückens ist in der Regel nur kurzfristig notwendig, wichtiger ist die korrekte Schmerztherapie, um schnell in den Alltag zurückzufinden.

Was bedeutet „akut“ genau?

Dass sich die menschliche Wirbelsäule über das gesamte Leben betrachtet verändert, steht außer Frage. In der Regel gehen damit aber keine Probleme einher, sodass die meisten Menschen von dieser Tatsache nichts bemerken.

Analog dazu lassen sich chronische Leiden häufiger auf die psychosozialen Faktoren zurückführen, sprich:

  • Lebensstil,
  • Familie,
  • Arbeit und ähnliches.

Diese Faktoren spielen bei der langfristigen Behandlung von starken Schmerzen im Rücken eine deutlich größere Rolle als angenommen.

Der Mediziner definiert zudem sehr genau, was akute Schmerzen im Rücken überhaupt sind:

Von „akut“ wird in diesem Zusammenhang gesprochen, wenn die körperlichen Beschwerden nicht länger als drei Monate andauern.

In diesem Zeitraum findet zunächst eine körperliche Untersuchung statt. Während dieser Anamnese werden typische Warnzeichen untersucht, sodass etwa gefährliche Erkrankungen – auch, wenn diese selten sind – ausgeschlossen werden können. Sollten jene Alarmsignale nicht vorhanden sein, wird auch keine weitere Diagnostik durchgeführt.

Das heißt: In den ersten maximal sechs Wochen nach der Anamnese erfolgt keine Erstellung eines Röntgenbildes.

Wie verhalte ich mich bei akuten Schmerzen im Rücken?

Aufgrund der Natur der Rückenschmerzen ist eine langfristige Krankschreibung seitens des Arztes oftmals zwar richtig, aber sie wird dem Patienten nur selten helfen – denn die Rückenprobleme werden zu Hause wahrscheinlich ähnlich ausgeprägt sein wie am Arbeitsplatz. Eine Schonung der Rückenpartie von nur zwei bis drei Tagen reicht oft schon aus und gilt tatsächlich als gute Schmerztherapie bei Leiden dieser Art.

Gute Schmerztherapeuten haben außerdem erkannt, dass eine Mobilisierung des Betroffenen – und damit die Rückkehr in den Alltag – normalerweise weitaus positiver aufgenommen wird als eine permanente Bettruhe in den eigenen vier Wänden.

Daher gilt: In der akuten Schmerzphase ist die Verabreichung von Medikamenten normalerweise der richtige Weg, um die Beschwerden zu lindern und dem Betroffenen körperliche Aktivität zu ermöglichen.

Erst bei mehrwöchigem Anhalten der Schmerzen im Rücken gehen moderne Therapeuten dazu über, schwerere Geschütze aufzufahren. Das heißt, dass unterschiedliche Maßnahmen aus Bereichen wie Verhaltens-, Psycho– und Bewegungstherapie eingesetzt werden.

Sind also Faktoren aus dem Bereich Bewegung, Verhaltung oder Psyche gestört, sollen diese Schmerztherapien dabei helfen, den starken Rückenschmerz zu bekämpfen.

Welche Medikamente kommen zum Einsatz?

Ist der Schmerz akut, kommen – wie bereits erwähnt – zu Beginn diverse Schmerzmittel zum Einsatz.

Die Reichweite dieser Analgetika ist komplex: Sehr einfach und auch ohne Rezept zu bekommen ist beispielsweise Paracetamol, das bei Leiden aller Art eingesetzt wird und leichte Rückenschmerzen ebenfalls bereits gut dämpfen oder komplett ausschalten kann. Eine stärkere Wirkung entfesselt beispielsweise Metamizol, das jedoch verschreibungspflichtig ist.

Bei starken Rückenschmerzen, die bis zur Immobilisierung führen können, kommen hingegen bestimmte, leichtere Schmerzmittel zum Einsatz. Diese kennst du aus der Apotheke vielleicht unter Namen wie Ibuprofen oder Diclophenac. In höheren Dosierungen sind auch diese Medikamente nur mit Rezept zu bekommen.

starke und massive Kreuzschmerzen

Zwar sind diese Präparate oftmals sehr wirksam, allerdings bringen sie auch diverse Nebenwirkungen mit sich. Leidest du unter Herz– oder Nierenproblemen oder vielleicht an einer chronischen Darmkrankheit, kommen diese Medikamente beispielsweise nicht in Frage.

Mitunter verrichten auch Medikamente wie Flupirtin und Tolperison ihre Arbeit gut, da sie sie Muskeln entspannen und damit sogar Krämpfen vorbeugen können.

Präparate aus der Gruppe der Coxibe sind ebenfalls denkbar. Diese Mittel arbeiten nicht auf Basis von Steroiden und bringen daher weniger Nebenwirkungen mit – bis auf den Bereich des Magen-Darmtrakts, der durch diese Mittel angegriffen werden kann.

Leidest du bereits an einer Erkrankung des Darms, kommen diese Mittel daher eher nicht in Frage.

Medikamente bei starken Schmerzen

Helfen die einfachen Mittel nicht mehr und sind die Schmerzen im Rücken einerseits sehr stark und andererseits über einen langen Zeitraum wiederkehrend, greift ein kompetenter Arzt zu Opioiden. Dies sind die in der Medizin stärksten verfügbaren Schmerzmittel.

In der Regel erfolgt die Verabreichung dann in retardierter Form – etwa in Form kleiner Kapseln oder eines Granulats-, die dazu dient, den Wirkstoff gleichmäßig über den gesamten Tag zu verteilen.

Der Wirkstoffspiegel im Blut bleibt dadurch konstant, außerdem reduziert sich dadurch die Chance, dass der Betroffene vielleicht langfristig mit einer psychischen Abhängigkeit zu kämpfen hat.

Der Nachteil der Opioide ist jedoch: Sie wirken nicht bei allen Patienten.

In Ausnahmefällen können Ärzte auch darauf zurückgreifen, starke Opioide wie Morphin oder Fentanyl zu verschreiben.

  • Diese unterliegen in Deutschland der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung und müssen entsprechend umsichtig eingesetzt werden.

Diese Medikamente lassen sich bei Bedarf auch mit den anderen, hier bereits genannten Präparaten kombinieren, um eine noch stärkere Wirkung zu erzielen. Da jeder Betroffene etwas anders reagiert, ist es leider nicht einfach, eine geeignete Schmerztherapie auf Basis von Medikamenten allein zu finden. Aus diesem Grund kommen auch komplementäre Therapien zum Einsatz.

Bewegungstherapie: Was kann ich selbst tun?

Als Faustregel gilt: Die körperliche Betätigung ist immer wirksamer als rein passive Maßnahmen, wie etwa Massagen, Wärme- oder Kältebehandlungen und ähnliche Therapien.

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Sie sind nur dann zu empfehlen, wenn die Rückenschmerzen dich akut daran hindern, sich zu bewegen. Sobald es möglich ist, solltest du jedoch versuchen, die aktive Phase deiner Schmerzbehandlung zu starten.

Wie diese genau aussieht, bleibt zum großen Teil dir überlassen: Ob du wanderst, Gymnastikübungen, Übungen für den unteren Rücken oder Dehnübungen machst, schwimmst oder auch mit dem Fahrrad fährst, steht dir frei.

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Wichtig ist, dass der Rücken – und sei es nur leicht – belastet wird. Die Bekämpfung des Rückenschmerzes selbst ist hier nicht das oberste Ziel, sondern die Rückkehr in einen organisierten Alltag.

Medizinische Maßnahmen abseits von Medikamenten

Ärzte haben langfristig beispielsweise die Wirkung von Akupunktur als positiv beurteilt, sie wird in der Regel auch von der Krankenkasse übernommen. Vor allem schmerzlindernd wirken sich außerdem Verfahren wie TENS aus – die Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Dort bekommt der Betroffene kleine Elektroden auf die Haut, die dann Wechselströme aussenden und auf der Haut ein leichtes Kribbeln verursachen.

Der Stromreiz soll in der Theorie den Schmerzreiz ausschalten und so über einen gewissen Zeitraum eine Linderung des Schmerzes herbeiführen – auf die aber leider nicht jeder Betroffene anspringt.

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Nur Ärzte dürfen außerdem die sogenannte Mobilisation mit Impuls durchführen. Das vom Schmerz betroffene Gelenk (was im Fall von Beschwerden im Rücken nur schwer lokalisierbar ist) wird damit wieder eingerenkt, was oftmals von einem kurzen, starken Schmerz und einem knackenden, unangenehmen Geräusch begleitet ist.

Lasse diese Handgriffe, sollte es dazu kommen, nur von einem Arzt durchführen, da bei falscher Anwendung auch erhebliches Gefahrenpotenzial besteht. Im Anschluss sollte der Rückenschmerz sofort nachlassen.

Davon abgesehen gilt: Dem Patienten hilft, was ihm Spaß macht.

Du kannst also, vielleicht in Absprache mit deinem Arzt, beispielsweise diverse Thermo- oder Atemtherapien ansetzen, dich der Homöopathie hingeben, Yoga und Qigong ausprobieren und vieles mehr. Ergänzende Behandlungsmethoden sind im Überfluss vorhanden und haben normalerweise keine negativen Auswirkungen auf den Behandlungsverlauf.

Davon solltest du dir aber keine Wunder erhoffen: Die klassische Medizin, die sich über einen langen Zeitraum bewährt hat, setzt in erster Linie auf Medikamente sowie Verhaltens- und Bewegungstherapie. Daran solltest du dich zuerst halten und anschließend gerne weiter experimentieren.

So verhältst du dich richtig

Bei der Verhaltenstherapie geht es in erster Linie darum, ungesunde Gewohnheiten zu analysieren und diese, sofern möglich, aus dem Leben zu tilgen. Dieses Training sehen Ärzte inzwischen als ebenso bedeutend an wie die körperliche Therapie.

Chronischer Rückenschmerz, der dauerhaft das Leben belastet, ist im Normalfall nämlich ein Zusammenspiel aus psychischen und physischen Komponenten, Körper und Seele sind also gleichermaßen beteiligt. Während der Verhaltenstherapie wird daher versucht, schmerzverstärkende Abläufe abzuschalten und schmerzlindernde Gewohnheiten in den Alltag einzupflegen.

Das ist für neue Schmerzpatienten nicht einfach: Der Reflex führt dazu, dass Bewegung vermieden und die Muskeln geschont werden – in der Regel aus Angst. Da genau jenes Verhalten jedoch kontraproduktiv ist, zielt die Verhaltenstherapie darauf ab, jene Gewohnheiten nach und nach abzutragen. Ärzte erreichen diese Ziele etwa durch Schulungen von Patienten oder auch durch Entspannungsübungen – denn ein verspannter Rücken kann niemals schmerzfrei sein.

Eine weitere Analyse findet im sozialen Umfeld statt. Wer sich aufgrund chronischer Rückenschmerzen immer weiter aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzieht – indem etwa bei der Arbeit nur noch „Dienst nach Vorschrift“ stattfindet oder sich der Betroffene im Familiengeschehen nicht mehr einbezieht -, entwickelt wahrscheinlich weitere, psychische Probleme.

Sollte die bisherige Arbeit aufgrund der Beschwerden nicht mehr sinnvoll ausführbar sein, können auch komplette Umschulungen zum Erfolg führen.

Operationen: sinnvoll oder nicht?

Dem Volksmund ist der Bandscheibenvorfall mit darauffolgender Operation wohl am geläufigsten, wenn es um starke Schmerzen im Rücken geht, die via Eingriff beseitigt werden. Ärzte raten jedoch vor allem bei eher unspezifischen Rückenbeschwerden von einer Operation generell ab, da nicht sicher ist, ob sie dem Patienten überhaupt hilft.

Nur dann, wenn die Kombination aus Verhaltens-, Bewegungs- und Psychotherapie fehlschlägt und auch Medikamente keine Linderung bringen, erwägen Mediziner eine Operation.

In erster Linie geht es dann darum, einen eingeklemmten Nerv zwischen den Bandscheiben zu entlasten.

Durchgesetzt haben sich in der Praxis zwei Verfahren:

  • Mikrochirurgische Eingriffe zielen darauf ab, mithilfe von sehr feinen Instrumenten unter einem Mikroskop den Nerv zu befreien. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass nur selten Komplikationen auftreten und die Ergebnisse besser sind – und auch der Schnitt, der später als Narbe sichtbar ist, fällt kleiner aus. Jene kleineren Schritte sind momentan der Standard bei der Bandscheiben-OP.
  • Chirurgen können auch den Weg minimalinvasiver Eingriffe gehen. Mithilfe von Röntgenbildern werden winzige Werkzeuge mitsamt Kamera durch einen Einschnitt bis an die Wirbelsäule geschobene. Dort entfernt ein Laser überschüssiges Material aus der Bandscheibe, um am Ende denselben Effekt zu erzielen wie bei dem oben beschriebenen Eingriff. Dieses Verfahren ist jedoch nicht immer umsetzbar.

Welche Technik bei dir zum Einsatz kommen kann entscheidet der Arzt.