Der richtige Härtegrad einer Matratze bei Rückenschmerzen

Härtegraden bei Rückenschmerzen bestimmen
Max Krome Rueckenexperte & Physiotherapeut

Max Krome

Physiotherapeut & Rückenexperte

Inhaltsverzeichnis

Rückenschmerzen sind mittlerweile ein echtes Volksleiden. Die Auslöser sind vielfältig und reichen von Überlastungen und Bandscheibenvorfällen bis hin zu psychologischen Ursachen. Eine gute Matratze mit dem richtigen Härtegrad und gegeben falls mit einen Matratzentopper kann Beschwerden lindern und dem Entstehen von Schmerzen vorbeugen.

Im Gegenzug kann eine suboptimale Matratzenwahl aber auch erst Rückenschmerzen verursachen. Wo also liegt der Zusammenhang zwischen Rückenleiden und den Liegeeigenschaften? Und worauf kommt es bei der Matratzenauswahl an?

Rückenschmerzen – Die neue Volkskrankheit

Schmerzen im Rückenbereich sind kein neues Phänomen des 21. Jahrhunderts. Allerdings sind diese dahinterstehenden Ursachen meist völlig andere. Früher war es vor allem harte körperliche Arbeit, welche für Schmerzen und vorzeitigen Verschleiß verantwortlich war. Dank modernem Wissen über die Anatomie und Arbeitsschutzmaßnahmen sind diese Fallzahlen jedoch deutlich rückläufig.

Heute sind es vor allem zwei Faktoren, welche für Beschwerden im Rückenbereich verantwortlich sind:

  • Auf der einen Seite steht die natürliche altersbedingte Degeneration des Rückens.Immerhin steigt die Lebenserwartung dank moderner Medizin konstant an.
  • Auf der anderen Seite dagegen sorgt der moderne Lebensstil durch überwiegend sitzende Tätigkeiten, Bewegungsmangel, einseitige Belastung und ein Übermaß an Stress ebenfalls für Beschwerden entlang des Rückgrats.

Rückenleiden sind vielgestaltig

Mediziner unterscheiden unter anderem zwischen der Art und der Region des Schmerzes. Allem voran steht eine Einteilung in akute, subakute und chronische Rückenschmerzen. Während akute Rückenschmerzen plötzlich auftreten und binnen höchstens sechs Wochen wieder abklingen, kennzeichnen sich subakute Rückenschmerzen durch eine Dauer von sechs Wochen bis zu drei Monaten.

Von chronischen Rückenschmerzen sprechen Mediziner bei einer Dauer von mehr als drei Monaten. Letztere treten im Alter zunehmend häufiger in unterschiedlicher Intensität auf.

Lesetipp:

Hier erfährst du mehr zu den Besonderheiten verschiedener Rückenschmerzarten.

Rückenbeschwerden sind nicht gleich Kreuzschmerzen

Abhängig von der Ursache treten Beschwerden in unterschiedlichen Regionen entlang der Wirbelsäule auf. Ursächlich können unter anderem Muskelverspannungen, Muskelverhärtungen oder Irritationen der Spinalnerven (Rückenmarksnerven) durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibenvorwölbung sein. Auch Überreizungen der Spinalnerven können zu Rückenschmerzen führen.

Grundsätzlich erfolgt eine lokale Unterteilung in drei Bereiche:

  • Obere Rückenregion: Charakteristischerweise treten diese Beschwerden hier im Nackenbereich auf. Betroffen ist insbesondere der Übergangsbereich zwischen Brustwirbelsäule (BWS) und Halswirbelsäule (HWS). Von dort aus strahlt der Rückenschmerz in die Nackenmuskulatur sowie in den Hinterkopf, die Schultern oder die Arme aus. Auslöser ist häufig eine falsche Körperhaltung oder eine ungeeignete Matratze samt Kissen.
  • Mittlere Rückenregion: Diese Schmerzregion beschreibt das Schmerzempfinden im Bereich der Brustwirbelsäule. Hintergrund sind häufig Verspannungen und Irritationen der zahlreichen kleinen und großen Muskelstränge, welche an der Wirbelsäule ansetzen oder dort entspringen. Eine Schlafunterlage mit dem richtigen Härtegrad kann die Problematik deutlich lindern.
  • Untere Rückenregion: Der untere Rückenbereich (Lendenwirbelsäule) ist am häufigsten von Beschwerden betroffen. Auch hier reicht die Bandbreite der Ursachen von überanstrengter Muskulatur bis hin zu einem akuten Bandscheibenvorfall. Dass der LWS-Bereich solchermaßen oft von Schmerzen geplagt ist, liegt daran, dass die LWS im Alltag den größten Belastungen ausgesetzt ist.

Wo liegt der Zusammenhang zwischen Matratzen und Rückenbeschwerden

Wir verbringen rund ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. Damit kommt unseren Matratzen eine enorme Bedeutung zu. Immerhin soll sich der Rücken während der Nachtruhe erholen. Das gelingt aber nur, wenn sich deine Muskulatur entspannen kann. Auch jene Entlastung der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte, der Schulterpartie und des Gesäßes ist essenziell.

Eine Schlafunterlage, welche nicht optimal zum Schläfer passt, kann die Rückenschmerzsymptomatik verstärken und sogar erst hervorrufen. Der entscheidende Faktor ist der Härtegrad der Matratze. Bei Rückenschmerzen darf deine Unterlage weder zu hart noch zu weich sein.

Passenden Härtegrad bei Rückenschmerzen der Matratze finden

Bei einer Schlafunterlage mit einem zu geringen Härtegrad sinkt der Körper zu tief ein. Dadurch befindet sich ein Teil des Rückens in einer unnatürlichen Haltung in einer Kuhle. Hier kommt es vor allem zur übermäßigen Belastung der Hals- und Lendenwirbelsäule. Das gleiche Phänomen tritt bei durchgelegenen Matratzen auf.

Auf der anderen Seite können auch die Matratzen mit zu hohem Härtegrad Beschwerden verursachen. Zu hohe Härtegrade führen dazu, dass die Wirbelsäule nicht optimal einsinken kann. Dadurch liegt das Rückgrat unnatürlich gebogen auf der Matratzenoberfläche. Das überstreckt die Wirbelsäule, was die Lendenwirbelsäule auf Dauer enorm belastet und zu Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur führen kann.

Disclaimer:

Denk bitte daran: Rückenbeschwerden haben häufig eine Ursache. In den wenigsten Fällen lässt sich diese Ursache nur mit einer Matratze beseitigen. Bei länger anhaltenden Rückenschmerzen ist der Besuch bei einem Arzt unumgänglich.

Die richtige Matratze bei Rückenschmerzen

Jeder Körper ist individuell. Es gibt also nicht die eine perfekte Schlafunterlage, die sich für jeden Menschen eignet, um Rückenleiden zu verhindern beziehungsweise zu lindern. Bei einer guten Schlafunterlage kommt es neben den unterschiedlichen Härtegraden auf Faktoren wie die Materialbeschaffenheit, die Matratzendicke sowie auch eine Kombination mit Kissen und Lattenrost an.

Welche Matratzenart ist die beste für den Rücken?

Früher gab es nur Federkernmatratzen. Heute ist diese Materialauswahl deutlich größer. Jedes Material bringt individuelle Eigenschaften mit, welche sich auf den Schlafkomfort und die Ergonomie auswirken. Jedes Material hat seine eigenen Vor- und Nachteile, welche du bei der Matratzenauswahl bei Rückenschmerzen berücksichtigen solltest.

Härtegraden bei Rückenschmerzen bestimmen

Federkernmatratze

Eine klassische Federkernmatratze eignet sich nicht für den Einsatz bei Rückenschmerzen. Deutlich besser sind bereits Taschenfederkernmatratzen. Die Besonderheit besteht darin, dass die einzelnen Federn in Taschenfeldern verpackt sind. Dadurch kann sich ebendiese Schlafunterlage an das Rückgrat des Schläfers anpassen.

Meine Empfehlung: Taschenfederkernmatratze vorbeugend gegen Kreuzschmerzen 

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Typischerweise sind Federkernmatratzen in mehrere Liegezonen eingeteilt. Üblich sind bis zu sieben unterschiedliche Liegezonen, die zusätzlichen Liegekomfort und Druckentlastung garantieren. Welchen Härtegrad eine Schlafunterlage hat, wird über jene Anzahl der Federn und deren Härte bestimmt. Das sorgt für eine optimale Punktelastizität.

Kaltschaummatratze

Kaltschaummatratzen bieten ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Gute Kaltschaummatratzen sind ebenfalls in mehrere druckentlastende Liegezonen aufgeteilt. Dabei passen sich die sogenannten Visco-Kaltschaummatratzen gut an deine individuelle Rückenform an und bieten damit eine wertvolle Unterstützung.

Meine Empfehlung: Die rückenschonende Kaltschaummatratze 

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Ein weiterer Vorteil der Kaltschaummatratze ist neben der langen Haltbarkeit eine hervorragende Wärmeisolation. Damit ist eine Kaltschaummatratze mit entsprechendem Härtegrad eine gute Wahl für Schläfer, welche schnell frieren.

Latexmatratzen

Der große Unterschied zwischen Kaltschaummatratzen und Latexmatratzen besteht in einem generell höheren Härtegrad sowie in einer größeren Punktelastizität. Das Material sorgt für ein höheres Gewicht aber auch für eine höhere Materialdichte. Das schafft auch für schwerere Schläfer, die Rückenbeschwerden lindern oder diesen vorbeugen möchten, optimale Voraussetzungen.

Meine Empfehlung: Latexmatratzen zur Linderung von Schmerzen im Rücken

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Durch eine Kombination aus hoher Materialdichte und flexibler Punktelastizität kommt es zu einer sehr guten Anpassung an deine natürliche Körperform. Demzufolge beugen Latexschaummatratzen in geeigneten Materialhärten dem zu tiefen Einsinken einzelner Körperpartien vor, was Fehlbelastungen einen Riegel vorschiebt.

Härtegrade von Matratzen

Das beste Material nützt gegen Rückenschmerzen wenig, wenn die Matratzendicke und Härtegrade nicht stimmen. Welcher Härtegrad bei Rückenleiden und Kreuzschmerzen der Beste ist, hängt sowohl vom individuellen Liegegefühl als auch vom Körpergewicht ab. Grundsätzlich gilt: Je höher das Körpergewicht, desto härter sollte deine Matratze sein, um den Rücken optimal zu entlasten.

Bei der Matratzenwahl lassen sich fünf Härtegrade unterscheiden:

  • H1: Liegegefühl (sehr weich), maximales Körpergewicht (50 kg)
  • H2: Liegegefühl (weich), maximales Körpergewicht (70 kg)
  • H3: Liegegefühl (mittelfest), maximales Körpergewicht (70-100 kg)
  • H4: Liegegefühl (hart), maximales Körpergewicht (100-130 kg)
  • H5: Liegegefühl (sehr hart), maximales Körpergewicht (130 kg)

Probeliegen ist essenziell

Die Eckdaten zur Materialhärte geben dir bereits eine erste Orientierung, welche Matratze beziehungsweise welche Materialhärte bei Matratzenauswahl infrage kommt. Ausschlaggebend ist aber das individuelle Liegegefühl. Das ist nur beim Probeliegen auf verschiedenen Schlafunterlagen möglich. Ideal ist es daher, nicht die erstbeste Matratze zu kaufen.

Welchen Härtegrad bei Matratzen bei Schmerzen im Rücken

Um deine optimale Lösung für deinen Rücken zu finden, ist das Probeliegen auf Schlafunterlagen aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Härtegraden sehr wichtig. Eine Matratze ist immerhin eine langfristige Anschaffung für 7-8 Jahre.

Mit einer Matratze allein ist es nicht getan

Eine Matratze selbst hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Rückenschmerzen. Nur durch eine Schlafunterlage selbst ist allerdings nicht garantiert, ohne Rückenschmerzen und Verspannungen aufzuwachsen. Hier spielen auch andere Faktoren wie ein passendes Kopfkissen, ein Lattenrost und angepasstes Liegen eine tragende Rolle.

Orthopädische Kissen

Was für Schlafunterlagen gilt, gilt auch für Kopfkissen. Die meisten Kopfkissen, die wir benutzen, sind zu voluminös, zu hart oder geben nicht ausreichend nach, wenn der Kopf darauf ruht. Das zwingt die Halswirbelsäule in eine unnatürliche Position. Verspannungen und Schmerzen sind damit vorprogrammiert.

Meine Empfehlung: Orthopädisches Kissen

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Das gilt zwar auch für Rückenschläfer, vor allem aber für Seiten- und Bauchschläfer. Über die Belastung der HWS können sich auch Rückenbeschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule ergeben. Eine ideale Lösung ist ein orthopädisches Kissen aus formbarem Schaum. Besonders hochwertige Kissen lassen sich durch verschiedene Module auch in ihrer Höhe anpassen.

Lattenrost

Ein Lattenrost ist die Basis für eine rückenschonende Matratze. Klassische Rollroste bieten von Haus aus eine hohe Stabilität und eignen sich für die Kombination mit weichen und dicken Matratzen. Darüber hinaus gibt es im Handel spezielle orthopädische Lattenroste. Diese sind ebenso wie viele Schlafunterlagen in mehrere Schlafzonen unterteilt.

Meine Empfehlung: Lattenrost

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Diese sind häufig in ihrer Härte verstellbar. Das macht orthopädische Lattenroste zu einer nützlichen Ergänzung für gute Matzen, um deren Liegeeigenschaften zu optimieren. Zum Einsatz kommen solche Lattenroste in erster Linie in Kombination mit harten oder dünneren Matratzen.

Richtiges Liegen lernen

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Schlafposition keinen Einfluss auf die Rückengesundheit hat. Rückenschmerzen nach dem Schlafen oder Schmerzen im Rücken beim liegen sind mögliche Folgen, wenn die falsche Schlafposition eingenommen wird. Allgemein empfehlen Rückenexperten und Physiotherapeuten das Schlafen in Rückenlage, da das die natürlichste Position für deine Wirbelsäule ermöglicht. Bekanntlich sind wir Menschen Gewohnheitstiere. Dementsprechend nehmen wir irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder die gewohnte Schlafposition ein.

In diesem Fall sollte der Härtegrad der Matratze an deine bevorzugte Schlafposition angepasst sein. Seitenschläfer bevorzugen häufig eine weichere Schlafunterlage als Rückenschläfer, sodass Becken und Schulter besser einsinken können. Bauchschläfer dagegen ziehen in der Regel eine harte Matratze vor. Diese gibt in der Bauchlage Stabilität und sorgt dafür, dass nur die schwersten Körperstellen einsinken.

Beachte auch, dass ein Topper eine hilfreiche Unterstützung sein kann. Hier findest du weiter Informationen auf die Antwort welcher Topper ist der Beste für den Rücken?

Matratzen regelmäßig wechseln

Mit der Zeit nutzt sich auch die beste Matratze ab. Vor allem dann, wenn sie für dein Körpergewicht einen zu geringen Härtegrad haben. Spätestens alle sieben bis acht Jahre solltest du die Schlafunterlage daher austauschen.

Wichtig:

Falscher Geiz ist bei einem solchen gesundheitsrelevanten Produkt nicht angebracht. Ein gesunder Rücken ist schließlich unbezahlbar.

Rückenexperte und Physiotherapeut - Max

Max Krome

Max Krome, dein Experte für Rückenbeschwerden, bringt über ein Jahrzehnt Erfahrung als Physiotherapeut mit.Mit seinem Fachwissen in der "Manuellen Therapie" sowie im "funktionellen Training" und der "funktionellen Regeneration" unterstützt er Menschen dabei, ihre Rückenschmerzen zu lindern und langfristig zu lösen. Seine gezielten Maßnahmen und Übungen behandeln die Ursachen von Rückenschmerzen, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

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