Wenn es um unsere Gesundheit geht, machen wir uns um allerlei Dinge Gedanken. Ob nun die Herzgesundheit, eine gesunde Ernährung oder eine optimale Immunabwehr, die wir mit Hilfe von Vitaminpräparaten aufbauen möchten. Den Füßen schenken nur die Wenigsten ihre Aufmerksamkeit.
Dabei sind die Füße das Fundament unseres Lebens und im Hinblick auf unsere Gesundheit wichtiger als die meisten Menschen denken. Oder hättest du gewusst, dass deine Füße ein Auslöser für Rückenleiden sein können?
Grund genug, dass wir uns einmal mit diesem Zusammenhang und dem Einsatz von Einlegesohlen gegen Rückenschmerzen beschäftigen.
Was du zu Einlagen wissen solltest
Bevor wir uns dem Wirkungsdreieck aus der Stellung der Wirbelsäule, Fußfehlstellungen und Schuheinlagen nähern, wollen wir uns genauer mit der Sohle an sich beschäftigen. Grundsätzlich dient eine Einlage dazu, die Füße zu entlasten oder eine Fehlstellung zu korrigieren. Zu den häufigsten Fehlstellungen gehören Senkfüße, Knickfüße und Spreizfüße. Auf diesem Weg lassen sich Schmerzen wie die im Rücken reduzieren und nachgeordnete Folgeerscheinungen vermeiden.
Darunter etwa ein vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose), der durch eine Fehlstellung oder Fehlbelastung eines Gelenks entstehen kann. Bei der Einlage handelt es sich um eine lose Sohle für das Schuhinnere, die das Fußbett an die anatomischen Bedürfnisse des Trägers anpasst. Abhängig vom Einsatzgrund und Einsatzzweck gibt es unterschiedlichste Einlagen für die Schuhe. Allem voran orthopädische und sensomotorische Einlagen.
Orthopädische versus sensomotorische Einlagen – Wo liegen die Unterschiede?
Eine orthopädische Schuheinlagesohle bietet ein individuell angepasstes Fußbett. Für die Füße bietet dieses eine Polster-, Stütz- und Schutzfunktion. Die maßgeschneiderten Sohlen sind in angepasster Form nicht im Handel erhältlich, sondern werden von einem geschulten Orthopädietechniker individuell für deine Füße angepasst. Aus welchem Material sie bestehen, hängt vom Einsatzzweck ab.
Sehr formstabile Kunststoffeinlagen kommen beispielsweise bei Beinfehlstellungen wie X-Beinen zum Einsatz. Leder- und Korkeinlagen in unterschiedlichen Längen sind dagegen bei Fußfehlstellungen das Mittel der Wahl. Darüber hinaus existieren besonders weiche Modelle aus Polsterstoff oder Weichschaum für Diabetiker. Wie der Name es bereits vorwegnimmt, sollen orthopädische Modelle Einfluss auf Knochen, Gelenke und Weichteile wie Bänder und Sehnen nehmen.
Dem gegenüber stehen sensomotorische Einlegesohlen. Wir könnten auch von aktiven Schuheinlagen sprechen, da sich diese Spezialeinlagen gezielt auf deine Muskulatur auswirken. Dank ihrer speziellen Konstruktion stimulieren Sie die motorischen Rezeptoren der Fuß- und Beinmuskulatur in der Tiefe.
Das bewirkt gezielte Muskelreize, die je nach Einsatzzweck, zu Spannungs- und Entspannungsreaktionen der Zielmuskulatur führen. Eine derart spezielle Einlegesohle kommt häufig zum Einsatz, wenn ein muskuläres Ungleichgewicht (muskuläre Dysbalance) Beschwerden verursacht. Es handelt sich um eine Art Muskeltraining, mit dessen Hilfe sich das Ungleichgewicht beseitigen lässt.
Welche weiteren Arten von Schuheinlagen gibt es?
Neben diesen beiden Einlagetypen gibt der Markt weitere Arten von Einlegesohlen her, die für einen speziellen Einsatzzweck zugeschnitten sind.
Eines haben Sie aber gemeinsam: Sie sollen eine optimale Stellung der Gelenke gewährleisten, Bewegungen abfedern und deine Rückenschmerzen reduzieren.
- Sporteinlagen: Sport stellt andere Anforderungen an unseren Bewegungsapparat. Zudem verfügen Sportschuhe häufig über einen anderen Schnitt als die meisten Straßenschuhe. Viele Sportler lassen sich daher individuelle Sporteinlagen anfertigen, die sie auch beim Training optimal unterstützen und auch hier Kreuzschmerzen und Co. verhindern sollen. Sporteinlagen sind auf die Belastung der jeweiligen Sportart optimiert und verfügen über besonders gute Dämpfungseigenschaften.
- Spezialeinlagen für High-Heels: Das Tragen von hohen Schuhen ist eine enorme Belastung für die Füße aber auch für deinen Rücken. Durch den dauerhaften Ballenstand bringen High-Heels deinen Körper in eine Zwangslage und damit die anatomische Statik durcheinander. Um zumindest den Druck auf den Vorderfußbereich etwas abzumindern, zusätzlichen Halt zu gewähren und den Tragekomfort zu erhöhen, gibt es spezielle Einlagen für die Schuhe. Für deine Wirbelsäule ist es selbst mit einer Einlegesohle gesünder, flache Schuhe zu tragen.
- Schuheinlegesohle gegen Fußschweiß: Schuheinlagen kommen nicht nur bei Rückenschmerzen und orthopädischen Fehlstellungen zum Einsatz. Sohlen aus Aktivkohlematerial und einer besonders guten Luftzirkulation sorgen bei starkem Schwitzen für Abhilfe. Sie nehmen Schweiß und üble Gerüche auf.
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Wann sind Schuheinlagen sinnvoll?
Sinnvoll ist eine Einlegesohle häufig dann, wenn du von anhaltenden Schmerzen betroffen bist. Kurzzeitig auftretende Probleme sind noch kein Grund, gleich im Sanitätshaus aufzuschlagen. Bei Schmerzen in den unteren Extremitäten sollte der erste Weg zum Arzt führen.
Nur mit der korrekten Diagnose können orthopädische Techniker eine für dich auf das Problem angepasste Einlegesohle anfertigen. Wichtiges Diagnosemittel ist neben der Inaugenscheinnahme eine Gangbildanalyse.
Zu den Indikationen für eine Einlage gehören unter anderem:
- Plattfuß (stark abgeflachtes Längs- und häufig auch Quergewölbe des Fußes)
- Spreizfuß (verbreiterter Vorderfuß mit begleitend abgeflachter Fußwölbung)
- Hohlfuß (Wölbung des Fußgewölbes, die über das natürliche Maß hinaus geht)
- Knick-Senk-Fuß (verstärkte X-Stellung der Ferse in Kombination mit einem abgeflachten inneren Fußgewölbe)
- Hallux rigidus (Gelenkverschleiß des Großzehengrundgelenks mit zunehmender, schmerzhafter Versteifung)
- Hallux valgus (Fehlstellung der Großzehe mit Abspreizung des Grundgelenks zur Außenseite)
- Fersensporn (dornförmiger Knochenauswuchs am Fersenbein)
- Instabilität des Sprunggelenks
- Schmerzen in Sprunggelenk oder Mittelfußknochen
- Stützbedürftiges Fußgewölbe
- Ausgleich von Beinlängendifferenzen bis zu 10 mm
- Rückenschmerzen, die z.B. auf einen Beckenschiefstand zurückgehen
Sind Schuheinlagen zur Vorbeugung sinnvoll?
Mit der Einlegesohle ist es nicht wie beim Impfen. Während eine Impfung vor dem Ausbruch einer Krankheit schützt, ist das bei Einlegesohlen anders. Wenn kein anatomischer Grund für eine Korrektur per Einlage spricht, ist eine solche auch nicht notwendig.
Sie würde ein gesundes Gelenk in eine Zwangshaltung bringen und kann höchstwahrscheinlich Schmerzen verursachen und Schaden anrichten.
Aus diesem Grund empfehlen wir bei Kreuzschmerzen und anderen Rückenleiden nicht eigenmächtig zu Einlagen beim Schuhwerk zu greifen. Um herauszufinden ob Schuheinlagen für dich sinnvoll sind, sprich bitte mit deinem Arzt oder Orthopäden.
Mit Einlegesohlen gegen Rückenschmerzen vorgehen
Rückenschmerzen sind mittlerweile eine Volkskrankheit. Hierzulande klagen rund 70 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig über chronische oder akute Rückenschmerzen.
Zu den Ursachen gehören:
- Bewegungsmangel,
- Fehlhaltungen des Oberkörpers,
- mechanischer Überlastung und
- zu viel Stress sowie auch
- Fußfehlstellungen.
Einlegesohlen können deine Rückenbeschwerden in vielen Fällen lindern.
Wo liegt der Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Fehlstellungen?
Die Füße sind das anatomische Fundament des Körpers. Als solches beeinflussen sie ähnlich wie das Fundament eines Hochhauses die gesamte Statik. Eine Fehlstellung des Fußes wirkt sich dementsprechend zunächst auf das Sprunggelenk und die Stellung des Knies aus.
Warum?
Weil der Organismus die Fehlstellung durch Anpassungen an anderer Stelle kompensieren möchte. Beim Kniegelenk ist mit der Zwangsanpassung aber meist nicht Schluss. Über die zahlreichen Muskeln und Sehnen, die zwischen Knie und Becken verlaufen, reicht die Anpassungsreaktion bis zum Becken und dem Hüftgelenk.
Fußfehlstellungen oder eine Beinlängendifferenz kann dein Organismus durch einen leichten Schiefstand des Beckens ausgleichen. Der Beckenschiefstand hat direkte Auswirkungen auf das Rückgrat. Meist geraten durch ein schiefes Becken auch die Wirbelkörper in Schieflage.
Während es in weniger dramatischen Fällen bei einfachen Muskelverhärtungen bleibt, kommt es in schweren Fällen zu massiven Fehlstellungen des Rückgrats. Letztere können schwere Rückenleiden wie Arthrose der Wirbelgelenke begünstigen. Eine Korrektur mittels Einlegesohle kann Schmerzen beseitigen und den Rücken wieder ins Lot bringen.
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Was tun bei Rückenbeschwerden?
Wenn dein Rücken schmerzt und sich die Kreuzschmerzen binnen weniger Tage nicht bessern, ist die nächste Station der Hausarzt. Dieser forscht nach der tatsächlichen Ursache für deine Rückenprobleme. Nur wenn eine Indikation für den Einsatz von Einlegesohlen gegen Rückenschmerzen gegeben ist, bring der Einsatz einen Nutzen. Bei Rückgratschmerzen sind keine Massenprodukte aus dem Handel zu empfehlen. Nur angepasste Schuheinlagen unterstützen deinen Fuß dort, wo er es braucht.
Problemen am Rücken effektiv vorbeugen
Auch wenn das Tragen einer Einlage prophylaktisch keinen Sinn macht, ist es möglich, Rückenbeschwerden durch Fußfehlstellungen vorzubeugen. Ist die anatomische Problematik nicht allzu ausgeprägt, verzichten viele Ärzte zunächst auf Einlegesohlen. Stattdessen verschreiben sie Ihren Patienten eine umfassende Kräftigung der Fußmuskulatur mit Hilfe gymnastischer Übungen. Und das entweder in Form von verordneter Physiotherapie oder durch Training in Eigenregie.
Eine sehr erfolgversprechende Maßnahme ist Barfußlaufen. Warum? Weil wir in unserem Alltag ständig Schuhe tragen. Das schützt die Füße zwar vor Verletzungen, lässt die Fußmuskulatur durch fehlende Reize jedoch verkümmern.
In der Folge kann diese die natürliche Fußstellung und die Stabilität des Fußgewölbes nicht mehr aufrechterhalten. Besonders effektiv ist das Barfußlaufen auf unebenen Untergründen wie Sand, Waldboden oder Kies. Im Handel gibt es auch spezielle Barfußschuhe, die sich sowohl für den Alltag als auch für den Sport eignen.
Parallel zum Barfußlaufen bieten sich gymnastische Übungen wie der Zehenstand oder das Krallen mit den Zehen an. Auch das Greifen von Gegenständen mit den Zehen ist ein effektives Training für die Fußmuskulatur. Am effektivsten ist die Kombination von Einlegesohlen und Kräftigungsübungen, da letztere die Korrektur der Fehlstellung unterstützen.
Zudem können auch gezielte Dehnungsübungen den Rückenschmerz lindern. Für die Dehnung bei Rückenschmerzen ist der Rückenretter von Liebscher und Bracht zu empfehlen.
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Abhängig von der Art der Einlegesohle kostet ein individuelles Paar bis zu 150 Euro. Die gute Nachricht: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für medizinisch notwendige Einlegesohlen. Bei einer Einlegesohle gegen deine Rückenprobleme ist das der Fall.
Geht es um eine Einlage von Schuhen gegen schwitzende Füße oder für mehr Komfort in High-Heels, trägt die Kasse die Kosten eher nicht. Wie bei allen Medizinprodukten zahlen gesetzlich Versicherte einen Eigenanteil. Dieser liegt bei 10 Prozent – maximal aber 10 Euro.
- Ausnahme 1: Der Versicherte ist von der Zuzahlung befreit. Dann zahlt er für seine Einlegesohle gar nichts.
- Ausnahme 2: Es wird eine wirtschaftliche Zuzahlung fällig. Das ist der Fall, wenn der Nutzen einer besonders hochwertigen Einlage über den medizinischen Zweck hinausgeht.
- Ausnahme 3: Es handelt sich um mehr als zwei Paare pro Jahr. Versicherten steht bei bis zu zwei medizinisch notwendigen Paaren pro Jahr der volle Leistungsanspruch zu. Ab dem dritten Paar ist Selbstzahlen angesagt.
Hinweis für Privatversicherte
Wer privat versichert ist, tritt meist in Vorleistung. Damit die Krankenkasse die Kosten für die Einlagen erstattet, müssen Versicherte die Rechnung gemeinsam mit der Verordnung einreichen. Wie hoch der Anteil der Krankenversicherung ausfällt, hängt vom individuellen Vertrag ab. Eine pauschale Aussage ist nicht möglich.
Haltbarkeit von Schuheinlagen gegen Rückenbeschwerden
Einlegesohlen gegen Rückenschmerzen, Fußfehlstellungen und sonstige Beschwerden sind keine Dauerlösung. Es handelt sich um Verschleißprodukte mit einer begrenzten Haltbarkeit. Da Einlagen zumeist täglich getragen werden, ist meist nach einem Jahr Ersatz nötig. Eine abgetragene Einlegesohle dagegen bietet keine ausreichenden Stütz-, Dämpfungs- und Korrektureigenschaften mehr. Wer diese Schuheinlagen trotzdem auf Dauer trägt, kann weitere Rückenprobleme sogar noch begünstigen.
Fazit
Unter dem Strich können Schuheinlagen ein wertvoller Helfer gegen Rückenprobleme sein. Und das Beste: Durch das Tragen orthopädisch angepasster Schuheinlagesohlen lassen sich Fehlstellungen, die für Rückenschmerzen verantwortlich sind, häufig bereits korrigieren. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einfacher und gesünder als nur die Symptome, sprich den Rückenschmerz, mit Schmerzmitteln zu behandeln.